Ich ging am Stande hin!
Ich ging am Stande hin und meine Bienen rauschten
Nur leise in der kühlen Morgenluft.
Da stand ich stille. Meine Sinne lauschten
Und mit dem Atem sog ich ihren Duft.
Ich schreite weiter, um zum Werk der Hände
Und auch des Herzens in den Tag zu gehn.
Und es geschieht, dass ich mich noch mal wende
Um noch einmal zu meinem Stand zu sehn.
Da fällt ein Meislein nieder aus den Zweigen
Hascht eilig sich ein Bienchen und entschwirrt.
Und sinnend muss ich meine Stirne neigen,
Wie sich das Leben mit dem Tod verwirrt...
Willst Du drei Stunden glücklich sein - trinke Wein.
Willst Du drei Wochen glücklich sein - Schlachte ein Schwein.
Willst Du drei Jahre glücklich sein - nimm ein Weib.
Willst Du ein Leben glücklich sein -
bebaue einen Garten und halte Bienen darin !
(Konfuzius, 5. Jahrh.v.Chr.)
Aus einem alten Bienenfachbuch:
Die Beschäftigung mit Bienen fesselt ans Haus und verhütet manch schädlichen Wirtshausbesuch. Sie dämpft die allgemeine Vergnügungssucht und fast damit die gesellschaftlichen Krebsschäden der Gegenwart an ihrer Wurzel an.
Der Bienenzüchter verbringt an schönen Tagen seine müßige Zeit bei den Bienen, bei unfreundlicher Witterung liest er Bienenschriften oder er fertigt Bienenwohnungen an, kurz - er liebt Haus und Arbeit
Dr. Dzierzon schreibt:
Ein Bienenpfleger, wenn er wirklich Bienenfreund ist und nicht aus bloßer Gewinnsucht Bienenzucht betreibt, ist sicher auch ein fleißiger, ordnungsliebender, verträglicher, häuslicher, gefühlvoller, überhaupt ein guter Mensch.
In der Bienenzucht liegt etwas Reines, Edles, womit sich schmutzige Seelen nicht zu befassen pflegen.
Und noch Eins:
Zuflucht!
Wenn bitter sich die Menschen streiten
um Großes oder Kleinigkeiten,
dann weiche ich am liebsten aus
und flüchte mich ins Bienenhaus.
Hör ich das friedliche Gesumm,
vergess ich schelten und Gebrumm.
Und aller Krieg und Krach auf Erden
kann gänzlich mir gestohlen werden.
Bienensegen
Segne, Herr, das Volk der Bienen!
Schütze es und sei ihm gut!
Siehe, wie sie treu Dir dienen,
Eifervoll und frohgemut!
Deinen Blumen sind sie Freunde,
Allen Blüten lieber Gast,
Selbstlos heim zu der Gemeinde
Jede trägt die süsse Last.
Nährt die Brut und füllt die Kammern
Sorglich bis zum letzten Platz,
Statt zur Notzeit faul zu jammern,
Birgt sie zeitig ihren Schatz:
Goldenschwere Honigwaben,
Frucht millionenfacher Tracht,
Köstlichste der Gottesgaben,
Zins verblichner Sommerpracht.
Tausend Düfte drin verwoben,
Die da wehn in Wald und Feld,
Was in alle Welt zerstoben,
Nektarduft umschlossen hält.
(Edmund Herold)