Wissenswertes rund um die Biene

dass weltweit ca. 20.000 verschiedene Bienenarten bekannt sind, darunter

aber nur 10 Arten, die Honig produzieren. 9 Arten leben in Asien

 

-          dass es von der Honigbiene Apis mellifera 26 Unterarten gibt

 

-          dass in Deutschland ca. 560 verschiedene Solitärbienen bekannt sind

 

-          dass Honigbienen von Grabwespen abstammen

 

-          dass Bienen schon seit 100 Millionen Jahren auf der Erde leben

 

-          dass 10 Bienen 1 Gramm wiegen

 

-          dass Bienen pro Sekunde bis 350 Bilder sehen können, der Mensch nur 25

 

-          dass eine Biene in 2 Minuten 1 Kilometer weit fliegen kann

 

-          dass eine Biene 30 km/h schnell fliegen kann

 

-          dass eine Biene in ihrem Leben 8000 km zurücklegt

 

-          dass 1 kg Honig die Lebenskraft von 300 – 400 Bienen ist

 

-          dass die Honigblase der Biene 0,05 g Nektar fasst

 

-          dass die Bienen 2,5 kg Nektar für 0,5 kg Honig sammeln müssen

 

-          dass Bienen für 1 Pfd. Honig ca. 75.000 km, also fast 2 mal um die Erde 

             fliegen müssen

 

-          dass die Winterbiene bis zu 7 Monate alt wird

 

-          dass sich die Sammelbiene in 6 Wochen zu Tode gearbeitet hat

 

-          dass eine Königin 4 Jahre alt werden kann

 

-          dass eine Königin im Mai-Juni 2000 Eier am Tag legen kann

 

-          dass 1500-1800 Eier eben so viel wiegen, wie das Eigengewicht der

             Königin

 

-          dass 5000 Eier 1 g wiegen

 

-          dass jedes befruchtete Ei und jede noch nicht 3 Tage alte Arbeiter-

             bienenlarve eine Königin werden kann

 

-         dass aus unbefruchteten Eiern Drohnen (Bienenmännchen) entstehen

           (Parthenogenese)

 

-         dass eine Bienenlarve nach 6 Tagen ihr Anfangsgewicht um das 500 fache

            vermehrt (vergleichsweise ein menschliches Baby 1600 kg wiegen 

            müsste)

 

-         dass in einem Bienenvolk im Mai – Juni bis zu 60.000 Bienen sein können

 

-         dass ein Bienenvolk während der Brutphase etwa 100.000 – 200.000

            Bienen aufzieht und dabei 17 – 34 kg Pollen und bis 140 kg Nektar

            verbraucht

 

-         dass 14.000 Blütenstaubkörner der größten Art nötig sind für 1 g Pollen

 

-         dass der Durchmesser eine Pollenkornes je nach Pflanzenart zwischen

            5 und 200 my beträgt

 

-         dass die Pollenqualität von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich ist,

           nährstoffreich sind Pollen von Frühjahrsblühern wie Weiden, Ahorn, Raps

           und Obstblüten, nährstoffärmer sind Pollen von Windbestäubern z.B.

           Fichten, Kiefern, Erlen, Eichen, Hasel, Pappeln und Mais

 

-         dass eine Biene während ihres Lebens 125 – 188 mg Pollen, eine Drohne

           325 – 488 mg verzehrt

 

-         dass eine Königin beim Hochzeitsflug von bis zu 20 Drohnen begattet 

           wird

 

-         dass es in Amerika keine Honigbienen gab, sie wurden erst durch die

           Eroberer eingeführt. In Amerika und überhaupt in Äquatorregionen gibt es

           die Meliponen auch stachellose Bienen genannt, mit diesen imkerten die

           Mayas

 

-         ohne Bienen würde in der Landwirtschaft in Deutschland ein wirtschaftlicher

           Schaden von 1,3 Milliarden Euro entstehen

 

-         dass ein Bienenvolk im Jahr 3 – 4 Kg Wachs produzieren kann

 

-         dass 152.677 Arten von ‚Wespen, Bienen und Ameisen erfasst sind,

           Hunderttausende noch auf ihre Entdeckung warten.

 

 

     (Josef Heßler)


Bienen und der Klimawandel

Die Honigbiene hat von Natur aus ein riesiges Verbreitungsgebiet von den Tropen bis zum Polarkreis. Damit kann man davon ausgehen, dass sie sich an eine Vielzahl von Klimabedingungen anpassen kann und als Generalist grundsätzlich gut damit zurecht
kommt.
Dabei ist es für die Biene von Vorteil, dass sie sozial in einer Staatengemeinschaft von 10 – 40.000 Tieren in einer geschützten Höhle lebt, aktive Nestklimatisierung betreiben kann und konstante Bruttemperaturen von ca. 34,5°C halten kann. Das Anlegen großer
Nahrungsreserven hilft dabei, ungünstige Witterungsphasen zu überbrücken. So haben die Bienen es seit 50 Millionen Jahren geschafft, sich zu behaupten. Dennoch bleibt der Klimawandel nicht ohne Auswirkungen auf Bienen und Imkerei. Durch ihre halbwilde Lebensweise sind sie anders als die meisten anderen Haustiere in besonderem Maße in
ausgeprägter Wechselwirkung mit dem Außenklima, den Trachtverhältnissen, Parasiten sowie anderen Krankheiten und Feinden.
So hat sich der Blühbeginn im Frühjahr in den letzten Jahrzehnten um fast 14 Tage nach vorne verlagert. Teilweise hinkt die Entwicklung der Bienenvölker aber der Frühjahrsblüte deutlich hinterher. Dann fehlt oft einfach die Masse an Flugbienen, die
Nektar und Pollen eintragen können. Damit einher gehen auch eine Zunahme an Brutzyklen. Das heißt, die Bienen fangen früher im Jahr an zu brüten und kommen später im Jahr aus der Brut. Teilweise gibt es in sehr milden Wintern gar keine Brutpausen
mehr. Das führt zu einer stärkeren Varroabelastung, kritische Schadschwellen werden früher im Jahr erreicht. Gleichzeitig werden die Bedingungen für die Varroabehandlung mit organischen Säuren erschwert. An heißen Sommertagen können starke Schäden durch Ameisensäure entstehen und bei der Winterbehandlung erschwert mangelnde Brutfreiheit den Behandlungserfolg der Oxalsäure. Insbesondere die Träufelbehandlung erfordert niedrige Temperaturen und möglichst Brutfreiheit, damit ein hoher Wirkungsgrad erreicht wird. Nach Untersuchungen von Dr. Otten, Mayen sind die Völkerverluste durch Varroa (zwischen 2012 bis 2016) in den Jahren mit einem
frühen Frühjahr überdurchschnittlich hoch.
Einer Studie zufolge (Godow et al. (2019), Honigbienen im Klimawandel) kommt es je nachdem, wie stark der Temperaturanstieg nun tatsächlich sein wird bis zum Jahr 2100 zu einer Zunahme an Flugtagen um 10-25%. Dabei werden diese Flugtage nicht gleichmäßig verteilt sein. Es ist fraglich, ob dieser Trend den Bienen wirklich zu Gute kommt, da die Flugtage nicht unbedingt mit der Blühzeit an Trachtpflanzen zusammen fallen.

In diesem Jahr sorgte allerdings zu kühles Wetter für die schlechteste Honigernte seit vielen Jahren. Sowieso werden weitere Blühpflanzen verschwinden, neue Arten kommen aus anderen Regionen dazu. Die Vegetation ändert sich. Für viele Wildbienen, die oft von nur einer einzigen Pflanzenspezies abhängig sind katastrophal, für die opportunistische Honigbiene keine allzu große Schwierigkeit. Sie sammelt das, was in großer Menge zur
Verfügung steht. Ein großes Problem ist die Zunahme an Extremwetterereignissen,
wie es sich in diesem Sommer auf dramatische Weise im Ahrtal gezeigt hat. Starkregen, Hagel, Stürme, extreme Hitzetage und Spätfröste werden den Bienen und uns zu schaffen machen. Durch kräftige Regenfälle wäscht es die Läuse und die Waldtracht von
den Bäumen, so dass vermutlich seltener Waldtracht zu ernten ist. Vielleicht müssen zukünftig die Standorte für die Bienenbeuten oder deren Beschaffenheit sorgfältiger ausgewählt werden. Neue Feinde wie Vespa velutina (Asiatische Hornisse), Bienenbeutenkäfer und wahrscheinlich noch die ein oder andere Plage, an die wir heute
noch nicht denken, werden sich etablieren. Ich mache mir um die Zukunft der Honigbiene keine Sorgen, in ihren Genen liegt ein enormes Maß an Anpassungsfähigkeit. Nur werden wir wohl unsere Betriebsweise immer wieder auf die
veränderten Bedingungen einstellen müssen, damit die Imkerei noch lange erfolgreich weiterbesteht.

Manuel Salzer
Bienenzuchtverein Waldbreitbach